Lydia Kranner, Raiffeisen Research: "Ein „Ja“ beim Unabhängigkeitsreferendum am 18. September würde zu einer großen Unsicherheit führen. Von dieser Unsicherheit wäre nicht nur (und vor allem) Schottland betroffen, sondern auch Großbritannien. Schottland würde da- nach zu den größten Handelspartnern Großbritanniens zählen. Eine Abtrennung Schottlands hätte in einer ersten Konsequenz massive negative wirtschaftliche Konsequenzen zur Folge, die sich neben den Handelsverschränkungen (dann kein EU Land mehr, Beitritt nimmt Zeit in Anspruch, großer exponierter Sektor) auch über die zitierten Finanzmarkt- und Verschuldungsthemen auf Großbritan- nien überwälzen würden. Aufgrund der Risiken würde die BoE wahrscheinlich in der Übergangszeit weiter als „lender of last resort“ fungieren.
Im Endergebnis würde das GBP abwerten und aufgrund der Unklarheit über die Schuldenaufteilung durch britische Staatsanleihen Kursverluste erleiden. Direkte Auswirkungen auf die Eurozone wären – abgesehen von der Vorbildwirkung in anderen EU-Ländern – aber vernachlässigbar. Die viel diskutierte erste Zinserhö- hung der Bank of England (dzt. für 1. Quartal 2015 erwartet) wäre mit einem „Ja“ zur Unabhängigkeit wohl auf die lange Bank geschoben."
17.09.2014
Aus dem Beitrag:
Marktmeinungen Q3/2014
Verwendet in Neue Bilder: Lydia Kranner; Hansainvest, Donner & Reuschel, Laurenz Czempiel; Hansainvest, Donner & Reuschel, Jörg Stotz; Amely Brouwers proHolz; Warner Music Night, Porgy & Bess; thealps2014 und Netflix in Österreich
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