„Um das wahre Ausmaß der Schuldenkrise im Euroraum zu verschleiern, ist den verantwortlichen Politikern offenbar jedes Mittel recht – da wird auch schon einmal zum sprichwörtlichen Zauberstab gegriffen“, so Holger Schmitz, Vorstand der Schmitz & Partner AG – Privates Depotmanagement. Ein aktuelles Beispiel liefert das im September eingeführte Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 2010). Indem alle Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) unter Anwendung zumindest zweifelhafter Kriterien rückwirkend ab 1991 nach oben revidiert wurden, hat man quasi über Nacht allein für Deutschland 80 Milliarden Euro herbeigerechnet. Fortan weist man die gesamte Wirtschaftsleistung 3 Prozent höher aus. Laut Schätzung aller EU-Länder wird das BIP-Niveau in der EU auf diese Weise um durchschnittlich 2,4 Prozent steigen. Dabei geht es gar nicht um die Steigerung des Bruttoinlandsproduktes.